"Woann iih do uffsteh, ischer zahld"

 
Berthold Schuldt erstaunte die Menschen durch so manchen markigen Spruch.Im Gasthaus "Zum Ochsen" trug sich diese lustige Begebenheit im Jahr 1937 zu. Berthold erzählte:
"Ich war im Dorf unterwegs. Da merkte ich plötzlich, dass 
ich - ganz in Gedanken vertieft - die Ochsenmauer und die "Krone" bereits passiert hatte. Das war noch nie vorgekommen. Einen Grund hatte ich immer gefunden, entweder im "Ochsen" oder in der "Krone" einzukehren. Plötzlich hatte ich diesen Grund auch diesesmal. In der Hoffnung, dass der Ochsenwirt nach den Kosten seines reparierten Läuteweckers fragen könnte, betrat ich die Gaststube.
Kaum hatte ich Platz genommen, ging meine Erwartung in Erfüllung.
<"Berthold, faschd hedde vorgessa zfroga, was eigendlich mei Wecker zmacha koschd">
Der gnitze Schuldt hatte sich seine Antworten bereits zurecht gelegt.
Gemessen, justiert und Ersatzteile angefertigt habe er, und was noch steigernd die Höhe der Rechnung beeinflusste, das sei die Unkontrollierbarkeit des Uhrmacherberufs.
Aufgemacht, reingeblasen, zugemacht, fünf Mark-das hatte man schon Schuldts Vater, geboren 1838 im Hohenloischen; nachgesagt.
Berthold setzte mit dem nachfolgenden Spruch noch eines obendrauf:
"Woann iih do uffsteh, isch dein Wecker zahld."
Dem Ochsenwirt wurde angst und bang, denn er kannte die Trinkfestigkeit seines Gastes. Aber was sollte er machen, Berthold hatte wieder mal die Lacher auf seiner Seite. Es gab kein Entrinnen. Mit Fortgang des Abends wuchs der Wecker ständig in seinem Wert.