Start                                                                                                Reise nach Süden

                                                                                        17. Oktober bis 04.November 2013

 

Tag 1 (DO, 17.10.)

Nach langem Hin und Her war der Bus doch gepackt und reisefertig, so dass ich kurz nach 12 Uhr losfahren konnte.

 Ich machte noch einen Umweg zu Horst Gloger nach Büchig; er versorgte mich mit Unterlagen von Albanien.

 Über Pforzheim, Stuttgart, Kempten, Reutte, den Fernpass und Innsbruck erreichte ich gegen 21 Uhr Gries am Brenner,

 wo ich einen ruhigen Stellplatz fand.                   

Tag 2 (FR, 18.10.)

Nach einer sehr kalten Nacht verließ ich gegen 8 Uhr den ruhigen Platz, fuhr bei strahlendem Sonnenschein über den Brenner, Franzensfeste und Sterzing ins Pustertal.

Wie üblich, fuhr ich nach Vals hinauf  und stellte mich auf den Parkplatz bei der Talstation der Jochtalbahn.

Ich wollte dort einen Tag verbringen, aber ich war zu unruhig, so dass ich kurz darauf wieder weiterfuhr.

Durch das Pustertal ging es dann hinauf zu den Drei Zinnen und dem Misurinasee, bei diesem herrlichen Wetter einfach ein Genuss.

Die Fahrt hinunter nach Auronzo war wie immer etwas schwierig, der Mauri-Pass war ebenfalls nicht einfach zu bezwingen.

Was aber dann folgte, stellte alles Vorherige in den Schatten:

Über 40 km ging es auf einem schmalen Pfad kreuz und quer durch die Berge. Vom Navi wurde das Sträßchen nicht erkannt.

Über 4 Stunden kurvte ich in absoluter Einsamkeit durch die Wälder, rauf und runter. Gegenverkehr gab es keinen; was ich in diesem Fall gemacht hätte, weiß ich nicht,

denn der Weg war durchgängig so schmal, dass ich den rechten Außenspiegel einklappen musste.

Wie sich später herausstellte, hatte ich den kürzesten, aber schwierigsten Weg in das Tagliamento-Tal gewählt.

Über Forn die Sopra, Ampezzo und Redona ging es dann hinunter nach Spilimbergo, wo ich meinen Bus auf dem mir bereits bekannten Stellplatz parkte.

Tag 3 (SA, 19.10.)

Gegen 8.30 Uhr verließ ich Spilimbergo und fuhr auf der Autobahn nach Triest.

Über Land ging es dann durch Slowenien nach Rijeka in Kroatien.

Diesmal nahm ich nicht den Weg über die abwechslungsreiche, aber verkehrsreiche Küstenstraße, sondern fuhr auf der wunderbaren, nahezu autofreien Autobahn nach Zadar.

An dieser lebhaften Stadt vorbei fuhr ich dann in das kleine Hafenörtchen Bibinje,

wo ich an der Mole einen sehr ruhigen und schönen Standplatz fand.

Tag 4 (SO, 20.10.)

Die Nacht war ebenfalls sehr ruhig.

Gegen 10 Uhr fuhr ich weiter und erreichte über Biograd na Moru nach einer wunderschönen Küstenfahrt die Stadt Trogir und fuhr dann hinüber auf die Halbinsel Ciovo,

wo ich den Bus vor dem Haus von Ante abstellte.

Später ging ich hinunter zum Strand und schaute dem Spiel der Wellen zu.

Tag 5 (MO, 21.10.)

An Split vorbei erreichte ich über die völlig verbaute Küstenstraße bei Makarska und nach einer mühevollen Kurbelei und  5 Stunden Montenegro.

Gegen 15 Uhr war ich in Trsteno, einem kleinen Ort 15 km vor Dubrovnik und kurze Zeit später in Orasac bei Luko.

Katarina gab mir einige Erfrischungen, und kurze Zeit trafen auch ihre Eltern ein, die sich wie immer sehr über den Besuch freuten.

Nach 2 Stunden verabschiedete ich mich und fuhr zurück nach Trsteno. Dort wollte ich neben der Kirche die Nacht verbringen.

Um 22 Uhr brach ich es aber ab, denn die Kirchenuhr erschlug mich beinahe.

In der Nähe von Lukos Haus fand ich einen Stellplatz, war aber vom Regen in die Traufe geraten, denn im Nachbarhaus ging eine wilde Party ab, die erst gegen 1 Uhr abebbte.

Tag 6 (DI, 22.10.)

Am frühen Morgen fuhr ich los und passierte kurz darauf Dubrovnik.

Ein paar Kilometer später erreichte ich den geplanten Zeltplatz bei Mlini.

Ich war doch etwas überrascht, als ich feststellte, dass wir auf ihm vor 5 Jahren bereits schon einmal 2 Nächte verbracht hatten.

Ich verbrachte einen sehr erholsamen und entspannten Tag.

Tag 7 (MI, 23.10.)

Gegen 8 Uhr verließ ich den Campingplatz „Kate“ und fuhr die Küstenstraße hinunter

bis Ulcinj an der albanischen Grenze.

Mein Bus steht jetzt auf einem Zeltplatz (Camping „Safari“) direkt am Meer.

Tag 8 (DO, 24.10.)

Noch immer bei schönstem Wetter überquerte ich gegen 10 Uhr die Grenze nach Albanien. Die Abfertigung verlief zügig.

Schon nach wenigen Kilometer merkte ich, dass sich seit 2008 vieles verändert hatte.

Überall sah man Neubauten, Renovierungen und im Bau befindliche Wohnhäuser und Geschäfte.

Ich holte mir albanisches Geld (Leke) und besichtigte die Innenstadt von Shkoder (Shkodra), die Große Moschee und fuhr dann noch zur Festung hinauf,

von wo man einen umfassenden Rundblick genoss.

Gegen 16 Uhr kaufte ich noch bei einem Italiener (viele sprechen hier Italienisch) noch Obst und Bier und fand dann mit etwas Mühe den einzigen Zeltplatz (Camping „Albania“) weit und breit.

Es ist eine sehr große Anlage mit einem Restaurant und Bungalows und gehört einem holländischen Ehepaar.

Ich stehe allein mit meinem Bus auf der großen Wiese hinter dem Haus.

Ein Bild auf meinem Fernseher erschien trotz vieler Versuche nicht.

So muss ich mich eben anderweitig beschäftigen.

Ich kann nur hoffen, dass die vielen Kühe, Schweine, Hunde, Esel, Hühner und Ziegen ringsum heute Nacht Ruhe geben.

Tag 9 (FR, 25.10.)

Gegen 9 Uhr verließ ich den Zeltplatz und fuhr über Lezhe auf einer sehr guten Straße Richtung Tirana/Durres.

An Kruje vorbei erreichte ich die Autobahn Durres-Tirana.

Ich entschied mich aus verschiedenen Gründen gegen einen Besuch der albanischen Hauptstadt und fuhr Richtung Durres.

Ich verpasste die Ausfahrt nach Kavaje und musste den ganzen Weg nochmal zurückfahren, da es keine Wendemöglichkeit gab.

Bei Rrogozhine wollte ich zur Lagune nach Diviake hinausfahren, konnte aber trotz dreimaliger Beratung durch Einheimische den Weg nicht finden.,

so dass mich weiter auf der Autobahn über Lushnje fuhr.

Hier entschied ich mich spontan für einen Besuch von Berat, dem UNESCO-Weltkulturerbe.

Die Straße war schlecht, so dass ich für die 38 km nahezu 2 Stunden brauchte.

Die Stadt am Fluss Osum gefiel mir sehr gut, und ich hatte eine interessante Begegnung mit einem jungen Mann, der 3 Jahre in Deutschland gearbeitet hatte, allerdings illegal.

Er war völlig verzweifelt; es gab in Albanien für ihn und viele andere keine Perspektiven. Er verstand nicht, warum Tausende von Rumänen und Bulgaren unser Sozialsystem plündern

und er nicht in D arbeiten konnte. Er wäre mit allem zufrieden.

Auf der Rückfahrt nahm ich die  "Abkürzung" über  Vajguore und Roskovec hinunter nach Fier.

Dies hätte ich lieber nicht getan, denn die Straße war der Horror.

In Fier kam ich in die Rushhour und musste auf dem Weg nach Apollonia durch das Gewühl und Gewimmel der City. Es war schon nervig.

Die Straße nach Apollonia, einem Kloster und einigen antiken Ruinen, führt kurz hinter Fier durch Dörfer, die mich an unser Dorf in seinem Zustand kurz nach dem Krieg erinnerten.

Ländliche Szenen, die mir bestens noch in Erinnerung waren.

Es war schon ziemlich spät, als ich in Apollonia ankam, trotzdem reichte es noch für erste Eindrück und ein paar Bilder.

Der Nachtwächter bot mir einen exzellenten Platz für die Übernachtung an und deutet an, dass ich mir keine Sorgen machen sollte;

er sei die ganze Nacht da und passe auf mich auf.

Von dem Burghügel hatte man einen weiten Blick hinaus auf die fruchtbare Ebene und auf das Meer.

Tag 10 (SA, 26.10.)

Gegen 9 Uhr fuhr ich wieder durch die Dörfer nach Fier und weiter auf zunächst sehr schlechten Straßen Richtung Vlore.

Ca. 16 km vor Vlore genoss ich ein ganz neues Gefühl: eine tolle Autobahn ließ mal wieder auch den 5.Gang zu.

Kurz nach Vlore sah ich ein hübsches kleines Hotel, und da eine Dusche nicht ganz falsch sein konnte, hielt ich kurzerhand an.

Ein Mann hielt das Hotelchen noch am Leben und gab mir ein Zimmer.

Am Nachmitta legte ich mich am Strand in die Sonne und genoss auch das warme Wasser des Mittelmeers.

Abends fuhr ich die 8 km hinein nach Vlore, wo auf der Promenade und in den kleinen Restaurants und Kneipen viel Betrieb war.

Ein Grieche bereitete mir meine erste warme Mahlzeit seit 9 Tagen.

Tag 11 (SO, 27.10.)

Weiterhin bei strahlendem Sonnenscheim fuhr ich weiter nach Süden und hinauf und über den Llogara-Pass (ca. 1100 m).

Weiter ging es über Dhermi und Himare auf einer äußerst strapaziösen Fahrt hinunter nach Sarande, der letzten großen Stadt vor Griechenland.

Am Meer entlang ging es über Ksamil hinaus zur Ausgrabungsstätte Butrint, einem weiteren UNESCO-Welterbe in Albanien.

Jetzt musste ich eine nicht ganz unbedeutende Entscheidung treffen:

Noch die 20 km hinüber nach Griechenland und dann von Igoumenitsa oder Patras mit einer Fähre über Italien zurück nach Hause

oder

die ganzen 2500 km wieder auf einer leicht variierten Route zurück nach Hause?

Von Butrint fuhr ich nach Ksamil zurück und suchte vergeblich den ausgeschriebenen Zeltplatz.

Als ich an einem kleinen, schmucken Hotel vorbeifuhr, hielt ich an und eine jüngere, sympathische Frau zeigte mir ihr Haus, das mir sofort gefiel.

Ich zog sofort ein, wieder war ich der einzige Gast.

Den Rest des Nachmittags legte ich mich an dem kleinen Strand in die Sonne.

Tag 12 (MO, 28.10.)

Nach einem leckeren Frühstück fuhr ich auf nicht allzu schlechten Straßen in und über die Berge nach Gjirokaster, auch einem UNESCO-Weltkulturerbe,

nachdem ich kurz vorher noch einen Abstecher zum "Blue Eye", einer ergiebigen Karstquelle, machte, die einsam am Fuße eines mächtigen Bergmassivs ihre Wasser ihre Wasser hervorquellen lässt.

Eine gewisse Ähnlichkeit Gjirokasters mit Berat ist nicht zu verkennen.

Nach einem Bummel durch die schmucke Altstadt stieg ich noch zum Burgberg hinauf, von wo man einen umfassenden Rundblick genoß.

Etwa 15 km nach Gjirokaster in Richtung Tepelene, Ballsh und Fier begann das Schlimmste, was ich in Sachen "Straßen" erlebt habe. Für ca. 10 km brauchte ich nahezu 2 Stunden; Bus und Fahrer kamen an ihre Grenzen.

Gegen 16 Uhr fuhr ich an Fier vorbei wieder hinaus nach Apollonia, wo ich nach einem kleinen Bakschisch in Form von ein paar Dosen Bier

meinen privilegierten Standplatz wieder einnahm, diesmal wurde ich gleich von 3 Wächtern beschützt.

Tag 13 (DI, 29.10.)

Durch das Gewühl von Fier ging es weiter nach Norden; ging es wieder nach an Lushnje, Rrogozhine, Kavaje, Durres und Lezhe vorbei Bushat zum "alten" Campingplatz ("Albania"),

wo ich wieder eine ruhige Nacht verbrachte.

Tag 14 (MI, 30.10.)

Gegen 9 Uhr verließ ich den Platz und fuhr wieder hinein nach Montenegro.

Den geplanten Aufenthalt auf dem Zeltplatz in Ulcinj strich ich, weil das Wetter nicht dazu einlud; es warm noch warm, aber windig und bewölkt.

Jetzt ging es die bekannte Strecke nach Norden über Sveti Stefan, Budva, Kotor und Dubrovnik wieder zum Zeltplatz "Kate", auf dem ich bleiben konnte, obwohl er bereits offiziell geschlossen war.

Tag 15 (DO, 31.10.)

Nach einer langen Fahrt über die Jadrandska Magistrale erreichte ich am Abend erneut Trogir, fuhr auf die Halbinsel Ciovo hinüber und stellte den Bus wieder vor das Haus von Ante.

Tag 16 (FR, 01.11.)

Am nächsten Morgen fuhr ich über Sibenik, Biograd na Moru nach Zadar und dann immer an der Küste entlang nach Senj, wo ich im Hafenbereich einen Stellplatz fand.

Nach einem Stadtbummel setzte ich mich auf die Terrasse eines Restaurants und genoss ein sehr gutes Fischessen und einen prächtigen Sonnenuntergang.

Tag 17 (SA. 02.11.)

Sehr früh ging es weiter über Novi Vinodolski, Crkvenica, Rijeka, Triest - ein schlimmes Unwetter mit starkem Regen erzwang eine 1-stündige Pause - ,

Monfalcone, Portogruaro, Pordenone, Vittorio Veneto und Belluno hinein in die Alpen und über Cortina d`Ampezzo, Toblach und Bruneck hinauf nach Vals zu meinem Stammplatz bei der Talstation der Jochtalbahn.

Tag 18 (SO, 03.11.)

Über Garmisch-Partenkirchen fuhr ich nach München und blieb ein paar Stunden in der Pommernstraße.

Gegen 21 Uhr kam ich nach teilweise "harten", aber erlebnisreichen 5000 km wieder  wohlbehalten zuhause an.

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