Prag 2016

9. bis 14.Mai

Ich war hin- und hergerissen:

Sollte ich die geplante Fahrt nach Istanbul und an der Südküste des Schwarzen Meeres entlang machen oder nicht?

Soll man Menschen für das Verhalten ihres Präsidenten „bestrafen“ und auf den Besuch ihres interessanten Landes wegen dessen Ignoranz und Intoleranz verzichten?

Ich verzichtete.

Die „Ersatzreise“ dürfte weniger spektakulär ausfallen, das war klar, aber es waren doch ganz interessante Momente dabei.

Über Heilbronn ging es nach Herzogenaurach zu verschiedenen Outletcentern, deren Angebot in Masse und Qualität sich aber als recht bescheiden erwies.

In Sulzbach-Rosenberg fand ich einen abgeschiedenen und stillen Übernachtungsplatz.

In Waidhaus überquerte die „Grenze“ zu Tschechien, schlenderte 1 Stunde durch Pilsen und erreichte gegen 13 Uhr den Campingplatz in Prag, der auf einer Moldauinsel lag.

Wie des Öfteren mied ich auch hier die Schnellstraßen/Autobahnen und genoss die 6 Stunden für die 200 km über die abwechslungsreiche Landschaft mit den urigen (teilweise sehr armen) Dörfern.

Per Fährmann und Straßenbahn gelangte ich zur Karlsbrücke in Prag.

Zum Hradschin hinauf verzichtete ich dieses Mal und schlenderte dafür 2 Stunden durch die Altstadt.

Die Fahrt nach Süden am nächsten Morgen– wieder über schmale und kleine Straßen – gestaltete sich etwas schwierig, da es von Straßensperren und Umleitungen nur so wimmelte, und mein TomTom völlig

überfordert war.

So musste ich gezwungenermaßen ca. 60 km der mautpflichtigen Autobahn illegal benutzen, um nach ca. 6 Stunden in Budweis (Ceske Budejovice) anzukommen.

Nach einer Stunde vergeblicher Parkplatzsuche verließ ich diese „Hölle“ und fuhr auf nahezu autofreien Sträßchen – meistens an der Moldau entlang - nach Krumau (Cesky Krumlov).

Dieses Städtchen faszinierte mich abermals, ebenso wie die wunderschöne Fahrt auf einsamen Sträßchen noch Vyssi Brod.

Meinen „alten“ Campingplatz gab es noch, aber er hatte den Besitzer gewechselt; alles sollte größer und moderner werden.

Hoffentlich klappt es, denn ich war wiederum der einzige Gast in dieser Nacht (2 Euro für Stellplatz, Wasser, Strom und Wifi).

Am Abend schlenderte ich ins Städtchen und kehrte erneut im „Carnu“ ein, wo das Essen wiederum vorzüglich schmeckte.

Es war ein wenig teurer als vor 10 Jahren, aber 11 Euro für einen Wiener Rostbraten, einen tollen gemischten Salat und 2 Budweiser sind doch noch zu verkraften.

Ich wollte noch einen weiteren Tag hier verbringen, aber das schlechte Wetter am nächsten Morgen animierte mich zur Weiterfahrt.

Eigentlich wollte ich nach München in die Pommernstraße, aber die Signale von dort klangen alles andere als ermutigend.

So fuhr ich gegen 10 Uhr los und erlebte erneute diese wunderschöne, einsame Tour am Lipnosee entlang und über Horni Plana (die Stifter-Stadt) durch grüne Landschaft hinauf nach Volary.

Kurze Zeit später war ich wieder („grenzlos“) in Deutschland und erreichte über Freyung, Grafenau, Hengersberg, Deggendorf schließlich Donautrauf mit seiner Walhalla.

Bei wenig Verkehr war es eine entspannte Fahrt durch den Bayrischen Wald.

Am nächsten Morgen traf das ein, was ich befürchtet hatte:

Am Freitag, dem 13., war alles dicht.

So entschloss ich mich, wiederum nur auf Seitenstraßen den Kraichgau zu erreichen.

Es war eine etwas mühevolle Tour, aber dafür interessant und abwechslungsreich.

Hier die Strecke ab Vissy Brod:

Vissy Brod- Lipno-Horni Plana-Volary-Strazy-Freyung-Grafenau-Lalling-Deggendorf-an der Donau entlang-Bogen-Aholfing-Barbing-Donaustauf (Walhalla)-Kehlheim-Riedenburg-Dietfurth an der Altmühl entlang-Beilngries-Kinding-Walting-Eichstätt-Solnhofen-Treuchtlingen-Heidenheim-Wassertrüdingen-

Wittelshofen-Dinkelsbühl-Crailsheim-Kupferzell-Ingelfingen-Forchtenberg-an der Kocher entlang-Ohrnberg-Neuenstadt am Kocher-Oedheim-Bad Wimpfen-Bad Rappenau-Kirchardt-Richen-Eppingen-Sulzfeld.

Es waren insgesamt 1412 km.

 

 

Lauf an der Pegnitz

Lauf an der Pegnitz

Pilsen

Prag

Prag

Prag

Prag

Moldau bei Budweis

Immer wieder riesige Rapsfelder

Krumau

Frymburk

 

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